Viennacontemporary

VCT STATEMENT EXHIBITION: The Color of Energy

Die zweiteilige Ausstellung im Rahmen von VCT STATEMENT ist eine Koproduktion mit dem Salzburger Kunstverein, die untersucht, wie Energie unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft färbt. Sie wird während viennacontemporary in der Messe Wien und eine Woche darauf in Salzburg zu sehen sein.

Ausgehend von der Idee, dass Geopolitik, Technologie und Menschen die Grundfarben der Energie darstellen, versucht The Color of Energy über die oft übersehenen Energieflüsse nachzudenken, die für das Verständnis der Dynamik der heutigen Welt wesentlich sind. Die Ausstellung erforscht unsere Verflechtungen mit Sonne und Wind ebenso wie mit Öl, Kohle, Gas und Metallen und zeigt, wie die unterschiedlichen Intensitäten von Energie Politik und Kulturen miteinander verbinden.

„Der Schwerpunkt dieser Ausstellung liegt auf der sensorischen Erkundung der Erzählungen und Debatten über Energie durch Farben. Im Kontext der Ausstellung wird jede Farbe zu einer Erzählung. Schwarz erzählt Geschichten von fossilen Brennstoffen, Öl und Umweltverschmutzung – ein Verweis auf die manchmal dunklen Ursprünge unseres Energieverbrauchs. Rot ist die Farbe des Blutes, der Lebenskraft, die durch unsere Adern fließt, aber auch ein Zeichen der Vorsicht, das die Dringlichkeit des globalen Temperaturanstiegs signalisiert und an die krasse Endgültigkeit in Ed Hawkins‘ Klimastreifen erinnert. Blau steht für das Versprechen der Wasserenergie, die nachhaltige Kraft der Flüsse und Ozeane zu nutzen. Gelb, die Farbe der Sonne, bietet eine paradoxe Erzählung: Sie ist die Quelle nachhaltiger Energie, spricht aber auch von den Bemühungen des Geo-Engineering, die Strahlung der Sonne zu dämpfen, um die Erde abzukühlen. Silberweiß strahlt das Versprechen von Innovation aus – metallische Töne, die das zweischneidige Schwert des Fortschritts widerspiegeln, Lösungen anbieten und gleichzeitig kritische Fragen aufwerfen. Grün, die Farbe der Nachhaltigkeit im Allgemeinen, steht in der Ausstellung für den edlen Wettbewerb zwischen den Nationen um die Vorreiterrolle im Umweltschutz. Innerhalb dieses Farbdialogs können wir spekulative Farbtöne wie Violett finden – die Farbe, die wir bei der schillernden Ölpest beobachten.“

— Mirela Baciak

 

Zu sehen sind etwa Sophie Jungs neue Performance zum Thema Klimaangst, Shubigi Raos Videoinstallation und verschiedene Objekte, die ihre kritische Haltung gegenüber der Ausbeutung der Umwelt zum Ausdruck bringen, sowie Liv Bugges Installation, die Betrachter:innen dazu einlädt, über die Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Öl nachzudenken und so dessen Allgegenwart im norwegischen Kontext widerspiegelt.

Die vollständige Künstler:innenliste wird später in diesem Jahr veröffentlicht.

 


ÜBER DIE KURATORIN

Mirela Baciak (1987, Warschau) ist eine Kuratorin mit Schwerpunkt auf der bildenden Kunst, die sich von der Idee der Gastfreundschaft als einem Prozess leiten lässt, der die ethische Beziehung des Menschen zum Unbekannten und Fremden erfasst. Seit Juli 2023 ist sie Direktorin des Salzburger Kunstvereins, wo sie unter anderem Systems of Support (2023) und Chronic Contradictions (2024) kuratiert hat. Von 2018 bis 2023 arbeitete sie als Kuratorin für das Festival steirischer herbst, u.a. A War in the Distance (2022), und die Public Art München 2018. Sie hat weltweit Residencies und Stipendien wahrgenommen und an Ausstellungen und Forschungsprojekten mitgewirkt. Baciak erwarb einen MA in Critical Studies an der Akademie der bildenden Künste in Wien und gründete 2023 die AAC | Austrian Association of Curators.


 

Bild: Shubigi Rao