Für die Ausstellung The Color of Energy verwendet die Kuratorin Mirela Baciak Farbe als Metapher, um über Energieflüsse zu reflektieren: Rot in seinen verschiedenen Schattierungen verbindet die Hitzewellen, die die europäischen Großstädte versengen, mit der Farbe von Blut; Grün ist sowohl die Farbe des Grases als auch des Geldes; Schwarz, die Farbe des Bodens, steht auch für Öl und Verschmutzung und erzählt dunkle Geschichten von Unbewohnbarkeit.

Insgesamt nehmen fünfzehn lokale und internationale Künstler:innen an der Ausstellung in zwei Kapiteln teil. Etwa präsentiert Sophie Jung eine neue Performance, die sich mit Klimaangst auseinandersetzt. Mit einer Mischung aus skulpturalen und performativen Elementen erkundet sie die tiefe Trauer und Frustration, die mit der Klimakrise verbunden sind. Ihre Performance fordert die Zuseher:innen auf, sich mit ihrer eigenen Angst vor dem Klima zu konfrontieren, indem sie mythische und zeitgenössische Allegorien verwendet, um diese Angst in einen Aufruf zum kollektiven Handeln zu verwandeln. Linda Lach (PL) interessiert sich dafür, wie fragile oder sensible Daten erhalten und geschützt werden, und zieht Parallelen zu Ökosystemen und Homöostase. In ihren halbtransparenten Arbeiten aus Aluminium in Kombination mit Harz zeigt sie Motive wie Sterne, Wolken und Tropfen – Elemente, die die traditionelle anthropozentrische Sichtweise auf Technologie in Frage stellen und für eine ausgewogenere Perspektive plädieren, während sie gleichzeitig die inhärenten Eigenschaften und Grenzen technologischer Systeme anerkennen. Oleksiy Radynski (UA) präsentiert seinen Film Where Russia Ends (2024) – ein essayistisches Roadmovie, das die übersehene Geschichte von Siedlerkolonialismus und Umweltzerstörung in den von Russland besetzten indigenen Gebieten hinterfragt. Shubigi Raos Arbeiten aus der Serie These Petrified Paths befassen sich mit den verarmten und sterbenden Landschaften, die aus dem Siedlerkolonialismus resultieren, und zeigen auf, wie der Abbau von fossilen Brennstoffen und seltenen Metallen die Zerstörung des Mutterbodens und der Fruchtbarkeit zur Folge hat.

---

 

 

VCT STATEMENT ENERGY:
The Color of Energy
Koproduziert mit dem Salzburger Kunstverein

Kuratiert von Mirela Baciak
Kuratorische Projektassistenz: Erka Shalari

 

Chapter I: The Color of Energy: Sara Bezovšek, Judith Fegerl, Ursula Mayer, Veronika Hapchenko, Katrin Hornek, Sophie Jung, Linda Lach, Shubigi Rao, Guan Xiao, Liv Bugge | viennacontemporary, 12.–15. September 2024

Chapter II: The Color of Energy: Bertille Bak, Edson Luli, Oleksiy Radynski, Agnes Scherer, Shubigi Rao, Emilija Škarnulytė, Ursula Mayer, Guan Xiao, Sophie Jung  | Salzburger Kunstverein, 21. September–24. November 2024

 

---

Mit freundlicher Unterstützung der ERSTE Stiftung
Unterstützt von Trampoline, Verein zur Förderung der französischen Kunstszene, Paris

---