Viennacontemporary

OUR WORLD: CEE Art Picks

Mai 2023

Im Mai setzen sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus Mittel- und Osteuropa und dem Rest der Welt mit hochaktuellen Themen auseinander – von Spiritualität im Umgang mit ökologischen Krisen bis hin zu Ressourcengewinnung, Energieverteilung und Datenerfassung.

Entdecken Sie die Ausstellungsempfehlungen dieses Monats, ausgewählt vom viennacontemporary Team.

 

Kira Freije, The Forgiver, 2022. Bild mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin.


 

 

Kaleidoscope of (Hi)stories. Ukrainian Art 1912–2023

Albertinum
Dresden, Deutschland
6. Mai – 10. September 2023

Das Albertinum widmet der modernen ukrainischen Kunst eine umfassende Überblicksausstellung. Sie ist die erste ihrer Art in Deutschland und Europa. Lernen Sie die bewegte Geschichte des Landes anhand von Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Installationen, Videoarbeiten, Grafiken und Archiven kennen. Einige der Werke, die die ukrainische Kunst vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart repräsentieren, reisen erstmals ins Ausland.

 

 

Listening to the waterfalls of the sun*

Tranzit.sk
Bratislava, Slovakei
14. April – 14. Juli 2023

Was können wir aus vergangenen Glaubenssystemen lernen? Wie können wir widerstandsfähigere Gemeinschaften und neue Rituale schaffen, um eine lebenswerte Gegenwart und Zukunft zu gestalten?

In der Ausstellung “Listening to the waterfalls of the sun*” nehmen Künstler:innen aus dem weiteren osteuropäischen Raum eine spirituelle Haltung im Umgang mit der aktuellen ökologischen Krise ein und besinnen sich auf Zeiten, in denen die Menschen eine ganzheitlichere Beziehung zur Natur hatten, angefangen bei früheren magischen Ritualen über Volkstraditionen bis hin zu Fragen der Heilung und Ethnomedizin.

 

 

The Material Revolution:
Agnes Denes, FM Einheit and Vinzenz Schwab, Kira Freije

E-WERK Luckenwalde
Berlin, Deutschland
29. April – 16. Juli 2023

Material Revolution ist eine Hommage an die politische Macht und die stille Kraft von Materialien, die einen systemischen Wandel auslösen können. Es präsentiert ein einjähriges Programm, das sich der Aktivierung neuer Materialansätze und -gebiete widmet, um einen dringenden Wandel im Kultursektor anzuregen und handlungsorientiertes Denken zu inspirieren. Das Programm zollt Künstler:innen Tribut, die sich tief verwurzelten materialistischen Gesetzen verweigern, um Bedeutung zurückzugewinnen – vom subversiven Potenzial von Metall im feministischen Diskurs über die physische und radikale Rückgewinnung urbanisierter Gebiete mit abgeschaffter Landwirtschaft bis hin zum Bau von Instrumenten aus Industrieabfällen, um neue klangliche Territorien zu schaffen.

 

 

New Visions Triennale

The Henie Onstad Triennial for Photography and New Media
Oslo, Norwegen
14. April — 17. September 2023

Hochaktuell und wichtig: 22 Künstler:innen aus Norwegen, dem Nahen Osten, Nordafrika, Osteuropa und Zentralasien setzen sich mit drängenden Fragen der Energieerzeugung und -verteilung, der Gewinnung natürlicher und vom Menschen geschaffener Ressourcen – von Öl bis hin zu Daten – und den ökologischen, sozialen und politischen Folgen dieser Unternehmungen auseinandersetzen – Themen, die gerade in ihren Heimatländern von aktueller Bedeutung sind.

Die zweite Ausgabe der Triennale präsentiert Arbeiten, die die Grenzen der Fotografie und der automatisierten Bilderzeugung ausloten und sich mit hochrelevanten Themen, wie dieses Jahr mit der der Gewinnung von Ressourcen, der Energieverteilung und der Datenerfassung befassen.

 

 

Denisa Lehocka: POINT

Georg Kargl Fine Arts
Wien, Österreich
12. Mai 2023 – 22. Juli 2023

Trotz der haptischen Anmutung und Verspieltheit ihrer Objekte, Zeichnungen, Bilder und Skulpturen sind die Arbeiten von Denisa Lehocká einem analytischen Prinzip verpflichtet und halten die Balance zwischen Abstraktion und Narrativität.

Lehockás Objektkonstellationen sind das Sediment eines langwierigen künstlerischen Produktionsprozesses, der zunächst mit einem konkreten Objektbezug beginnt und sich dann durch die Erkundung der unendlichen Kombinierbarkeit von grafischen Elementen davon entfernt. Mit diesen anthropomorphen Körpern entwickelt sie räumliche skulpturale Installationen („Raumcollagen“, wie sie sie nennt), wobei sie besonderes Augenmerk auf die Art und Weise legt, wie sie den gegebenen Raum bewohnen. Ihre Arbeiten sind schwebende Materialisierungen des so genannten Immateriellen und Darstellungen tiefer Subjektivität und des Ephemeren.

Die Künstlerin lebt und arbeitet in Bratislava.